Wie sich PE-, OE- und Strategieverantwortliche neue Perspektiven erschließen und Klarheit für das passende Mandat gewinnen.

Es war eine dieser Phasen als Projektleiter. Irgendetwas fühlte sich komisch an, fundamental unstimmig. Aber ich konnte den Finger nicht drauflegen. Es war ein diffuses Unwohlsein, ein Störgeräusch, dessen Quelle ich nicht orten konnte. Ich unterhielt mich mit einer erfahrenen Kollegin, und sie schlug vor, was bei mir sofort auf Zustimmung stieß: eine Runde kollegiale Beratung auf einem Netzwerktreffen.

Gesagt, getan. Wir fanden ein paar Kollegen, die bereit waren, sich meinen Fall anzuhören, und entschieden uns für das Format des „Reflecting Teams“. Ich schilderte also mein Projekt, mein Unwohlsein, dieses Gefühl, dass etwas nicht passte. Das Team hörte zu, stellte ein paar Verständnisfragen zu den Akteuren und der Dynamik.

Und dann passierte die Magie. Sie redeten über meinen Fall, nicht mit mir. „Was wäre, wenn …“, „Kann es sein, dass …“, „Ich habe mal etwas Ähnliches erlebt. Damals gab es …“. Und plötzlich fiel dieser eine Nebensatz: „Wenn der Vorstandsvorsitzende weniger Druck aufbaut, …“.

Bingo. Das war’s. Das war die Quelle des Störgeräuschs. In diesem einen Satz eines Außenstehenden kristallisierte sich mein ganzes unbewusstes Problem. Ich hatte plötzlich nicht die Lösung, aber etwas viel Wichtigeres: den richtigen Ansatzpunkt.

Das Broker-Dilemma: Wenn der eigene Blick nicht weit genug reicht

Diese Erfahrung ist symptomatisch für die Rolle, in der sich viele interne Experten wiederfinden. Als PE-, OE- oder Strategieverantwortlicher sind Sie der erste Ansprechpartner für komplexe Herausforderungen. Aber wie entwickeln Sie eine eigene Haltung, wenn Sie selbst Teil des Systems sind? Wenn Sie die Politik, die Historie, die Emotionen kennen und spüren?

Man ist oft zu nah dran. Die eigene Intuition ist wertvoll, aber sie braucht eine Ergänzung, eine externe Resonanz. Man droht, in der Komplexität zu versinken oder – das andere Extrem – in den „Hammer-und-Nagel-Modus“ zu verfallen und eine vorschnelle Standardlösung anzubieten.

Was Sie in solchen Momenten brauchen, ist keine Anweisung. Sie brauchen eine Methode, um die eigenen blinden Flecken aufzudecken. Genau das ist das Versprechen des Reflecting Teams.

Der magische Moment der Resonanz: Wie verborgene Fragen Klarheit schaffen

Das Reflecting Team ist eine bestechend einfache und gleichzeitig extrem wirkungsvolle Methode. So funktioniert sie:

  1. Sie schildern Ihre Herausforderung.
  2. Eine Gruppe von „Reflektoren“ spricht über Ihre Situation, nicht zu
  3. Sie hören schweigend zu.

Der entscheidende Punkt ist, dass das Team keine Ratschläge oder Urteile formuliert. Stattdessen teilt es Beobachtungen, stellt Hypothesen auf oder formuliert offene, bisher „ungestellte“ Fragen untereinander.

Und während Sie zuhören, achten Sie auf Ihre innere Resonanz. Welche Bemerkung löst ein „Aha!“ aus? Welche Frage bringt eine Saite in Ihnen zum Klingen? Es sind nicht die direkten Antworten von außen, die den Knoten lösen. Es sind die eigenen Antworten, die durch die Impulse der anderen getriggert werden. Das Reflecting Team liefert nicht die Lösung, sondern die entscheidenden Ansatzpunkte, die Sie befähigen, Ihren eigenen Umgang mit der Situation zu entwickeln.

Ihr Vorteil: Sicherheit und Wirksamkeit im komplexen Mandat

Für Sie als interner Broker ist diese Methode pures Gold. Sie hilft Ihnen dabei, …

  • eine eigene Haltung zu entwickeln: Sie verstehen die Problemstellung Ihres internen Kunden tiefer und können Ihre eigene Rolle und Ihre Interventionen viel präziser ausrichten.
  • blinde Flecken zu entdecken: Gerade weil Sie Teil des Systems sind, übersehen Sie unbewusste Annahmen. Das Team von außen hält Ihnen den Spiegel vor.
  • Risiken zu reduzieren: Bevor Sie mit dem Interventionskompass eine Empfehlung aussprechen, schärft ein Reflecting Team Ihre Diagnose. Sie gehen mit mehr Sicherheit ins Gespräch.
  • festgefahrene Situationen aufzubrechen: Für politisch oder emotional verfahrene Anliegen bietet die Methode einen neutralen Raum, um neue Zugänge zu erkunden, bevor Sie selbst aktiv werden.

Toolkits für Ihre Klarheit: Digital & Real

Aber wer hat schon ständig vier oder fünf Kollegen auf Abruf, um so einen Prozess durchzuführen? Genau deshalb habe ich diese Methode in mein Toolkit integriert und für Sie zugänglich gemacht:

  • Das digitale Reflecting Team: Ich habe einen KI-Chatbot entwickelt, der genau diesen Prozess simuliert. Er ist ein niedrigschwelliger, jederzeit verfügbarer Sparringspartner. Sie geben Ihre Herausforderung ein und erhalten einen ersten „Resonanz-Impuls“ in Form von systemischen Fragen und neuen Perspektiven.

 

  • Das reale Reflecting Team: Wenn eine Situation eine tiefere, nuanciertere Interaktion erfordert – etwa bei politischen Dynamiken – ist der Austausch mit echten Menschen unersetzlich. Hier begleite ich den Prozess und sorge für den Rahmen, in dem echte Resonanz entstehen kann. Die Klarheit, die Sie durch ein Reflecting Team gewinnen, ist oft der wichtigste Schritt, damit ein Organisations-Notarzt überhaupt präzise und wirksam intervenieren kann – oder damit Sie erkennen, dass es noch gar keine Intervention braucht, sondern nur weitere, kluge Fragen.

Der nächste Schritt:

Das Reflecting Team ist ein erstaunlich wirksames Werkzeug, um nicht nur Probleme zu verwalten, sondern mit erweitertem Blick wirksame Unterstützung anzubieten.

Probieren Sie es selbst aus. Nutzen Sie meine KI-gestützte Simulation als Ihr persönliches Reflecting Team und erhalten Sie einen ersten systemischen Impuls für Ihre aktuelle Herausforderung. Es ist der schnellste Weg, um die Kraft dieser Methode selbst zu erleben.

Brauchen Sie Unterstützung bei der Begleitung solcher Prozesse im Haus? Wenn diese Reflexionen tiefere Resonanz erzeugen und Sie für Ihre internen Kunden eine präzise Diagnostik und Prozessbegleitung suchen: Buchen Sie Ihr unverbindliches 15-Minuten-Impulsgespräch. 

Dieter Bickenbach, der Notarzt für Organisationen

Dieter Bickenbach, der Notarzt für Organisationen

Co-Autor: Gemini 2.5 pro

Dieter Bickenbach ist Organisations-Notarzt. Er hilft Führungskräften, in festgefahrenen Situationen schnell wieder handlungsfähig zu werden. Seine Methode: Akut-Intervention, systemische Erstuntersuchung und radikale Ehrlichkeit. Anstatt fertige Lösungen zu verkaufen, befähigt er Organisationen, ihre eigenen Probleme nachhaltig zu lösen. Mit über 20 Jahren Erfahrung in Organisationskrisen und einem Faible für systemische Zusammenhänge bringt er Ruhe in den Sturm – und manchmal auch einen trockenen Kommentar, wenn es die Situation verträgt.

Foto des Kompass von Ian Keefe auf Unsplash

Der Resonanzgarten

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